Der älteste Verlag der Geschichte ist der „St. Galler Klosterverlag“, der im Jahr 1466 gegründet wurde. Er gilt als der erste systematisch arbeitende Verlag, der den Druck von Büchern mit einer organisierten Produktionsstruktur kombinierte. Das Kloster St. Gallen, das sich im heutigen Schweiz befindet, war ein Zentrum des Wissens und der Bildung im Mittelalter, und der Verlag spielte eine entscheidende Rolle in der Verbreitung von religiösen und wissenschaftlichen Schriften in der Region.
Jedoch wird oft auch der „Johann Gutenberg Verlag“ als Wegbereiter des modernen Verlagswesens genannt, insbesondere aufgrund seiner Entwicklung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im Jahr 1440. Gutenberg revolutionierte die Buchproduktion und schuf die Grundlage für die massenhafte Verbreitung von Literatur. Der erste bedeutende Druck, die „Gutenberg-Bibel“, wurde um 1455 gedruckt und war das erste großformatige Buch, das mit dieser Technik gedruckt wurde. Sie stellte einen Durchbruch in der Verlagsgeschichte dar und trug entscheidend zur Verbreitung des Buches und des Wissens bei.
Allerdings war Gutenberg nicht nur ein Verlag im klassischen Sinn, sondern ein Erfinder, dessen Technologie die Buchproduktion völlig veränderte. Im engeren Sinne wird jedoch der St. Galler Klosterverlag als der erste Verlag betrachtet, da er bereits vor der Erfindung des Buchdrucks als institutionelle Druckerei Bücher verlegte.
Mit dem Aufkommen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert und der Entwicklung von Verlagsunternehmen, die systematisch Werke druckten und verbreiteten, legten diese frühen Verlage den Grundstein für das moderne Verlagswesen, wie wir es heute kennen. Die Verbindung von Technologie, Wissen und wirtschaftlicher Organisation machte den Verlag als institutionelle Struktur zu einem zentralen Bestandteil der Kulturgeschichte und des Wissensaustauschs.